Assessments nach ICF

Behandlungserfolge sehen nach Renata Horst

Behandlungserfolge machen zufriedener. Ein objektiv, messbarer Behandlungserfolg macht sowohl den Patienten als auch den Therapeuten, wie auch die Kostenträger zufriedener.

Wann ist eine Behandlung erfolgreich? Wenn sich eine Körperfunktion (z.B. die Beweglichkeit im Sprunggelenk) verbessert hat? Wenn der Patient eine längere Gehstrecke ohne Hilfsmittel sicher bewältigt? Wenn sich Umfangsmessungen reduziert haben? Wenn der Patient am Ende des Reha-Aufenthaltes einen höheren Punktwert im Dynamic Gait Index erreicht hat? Wenn der Patient sein individuelles Partizipationsziel (z.B. die Einkäufe selbstständig und sicher mit einer Tragetasche, die Treppe zur Wohnung hochtragen zu können) erreicht hat? Wenn positive plastische Anpassungen von Körperstrukturen und Funktionen festgestellt werden? Wenn die Vorgaben der Krankenkassen erreicht werden? Wenn der Patient zufrieden ist? Wenn der Therapeut zufrieden ist?

Um objektiv einen Behandlungserfolg mit neurologischen Patienten feststellen zu können, muss man Mess- und Assessmentverfahren anwenden. Dieses stellt die Therapeuten vor hohe Anforderungen im Praxisalltag. Welche Mess- und Assessmentverfahren sind sinnvoll durchzuführen.

Bei der Wahl der Messverfahren sind sowohl die wissenschaftlichen, wie auch Praktikabilitäts-Kriterien zu beachten. Gerade die Praktikabilitätskriterien haben für den durchführenden Therapeuten im Praxisalltag häufig eine größere Bedeutung als die wissenschaftlichen Gütekriterien. Die Therapeuten/innen stehen unter hohen, zeitlichen Druck im Klinik- und Praxisalltag. Mess-Ergebnisse, die evtl. für das Qualitätsmanagement eine Bedeutung haben, haben für den Patienten häufig keine Bedeutung. Viele in den Klinken üblich-angewendeten Messverfahren dienen der Erfassung von Ist-Zustand und Veränderung auf der Körperstruktur- und -funktionsebene und wenig den individuellen Erwartungen des Patienten, um sich im Alltag wieder zurecht zu finden und wohl zu fühlen. Viele der Assessmentverfahren haben unnötig viele Items, die für das Outcome nicht relevant sind und Zeitdruck auslösen. Die Wahl der Messverfahren muss also gut durchdacht und auch für einen reibungslosen, schnellen Ablauf praktisch geübt sein.

Kursinhalte

  • Vorstellung verschiedener Messverfahren zur Erfassung von posturaler Kontrolle, Erfolgen beim Gehen, Veränderung von Arm/Hand-Aktivitäten, Messung von Spastizität, für bestimmte Symptome (Ataxie) und Krankheitsbilder (Parkinson), zur Zielerreichung
  • wissenschaftliche Gütekriterien, Vor- und Nachteile und kritische Betrachtung der verschiedenen Messverfahren
  • Praktikabilitätskriterien sind ausschlaggebend für die Therapeuten im Praxisalltag
  • Entwicklung von eigenen für das Patientenklientel relevante Test- und Assessmentverfahren
  • Praktische Übung von den gängigen und selbstentwickelten Testverfahren

Zielgruppe

  • Therapeuten, die ganzheitlich therapieren möchten und ihr Repertoire um die neuesten Erkenntnisse aus der integrativen neuroorthopädischen Therapie erweitern möchten.

Voraussetzungen

  • Eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Studium zum Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Sporttherapeuten oder Arzt.

Referenten

  • Lehrteam der N.A.P.-Akademie

Hinweise/Kursgebühren

  • Dauer: 2 Tage und 18 Fortbildungspunkte